Was mich meine Mäuse gelehrt haben

Jedes Leben in jeder seiner Form ist kostbar.

Die Erfahrung hilflose, junge Mäusekinder aufzuziehen war lehrreich und so bereichernd, womit ich anfangs nicht damit gerechnet hatte. Es kam dazu, weil ein Nest mit jungen, noch nackten und blinden Mäusen beim ausräumen einer Garage gefunden wurde und nicht am selben Platz bleiben konnte. Eine Nacht wurde gewartet, ob Mutter Maus bzw. Familie Maus die Kleinen doch noch finden würde, was aber leider nicht der Fall war. So kamen sie zu mir.

Ich hatte schon viele Jahre Hamster in meiner Obhut. Die Haltung dieser kleinen Wesen wird oft so sehr vernachlässigt und gering eingeschätzt. Ebenso ist es bei Mäusen.

Mäuse sind unglaublich soziale Wesen, die sich höchst fürsorglich um einander kümmern. Sogar schon wenn sie noch ganz klein, jung, taub und blind sind, putzen sie sich gegenseitig. Sie merken, wenn ein Geschwisterchen sich noch nicht selbstständig putzen kann, so dass ein anderes dabei hilft. Als ich das beobachtet habe, ging mir so viel auf einmal durch den Kopf. Ich hab gleichzeitig alle diese kleinen Wesen überall auf der Erde gesehen, die so unscheinbar ein solch liebevolles Leben führen. Und es wird kaum oder gar nicht bemerkt und ignoriert, abgesehen davon dass sie oft einfach nur als Plage gelten.

Meine Mäuse haben mich gelehrt, dass egal ob groß oder winzig klein, jedes Leben gleich wichtig ist, gleich bedeutend und gleich wertvoll ist.


Weil ich diesen Notfallwurf bei mir aufnahm, durfte ich diese Erfahrung machen. Und auch wenn es eine sehr große Verantwortung und viel Arbeit ist sich um solche Pfleglinge zu kümmern, bin ich dankbar es gemacht zu haben. Mitzufiebern ob sie es schaffen war ein auf und ab der Gefühle.

Ich erzähle dir diese Geschichte, weil du vielleicht selbst noch nicht diese Sichtweise auf Mäuse hattest und jetzt durch diese Geschichte die kleinen Wesen mit anderen Augen siehst.